Die Paarung der Grasfrösche (Rana temporaria)

 

Voriges Jahr Anfang April hab ich in einem Teich auf knapp 1300 m Seehöhe 100e von Grasfröschen gefunden. (Heuer hats leider nicht geklappt..) Ich hab mich mal ein bissl mit ihnen beschäftigt und beschlossen, diese Doku zusammenzustellen... (alle Fotos sind am Sonntag, den 03.04.2011 am Weberteich (Hohentauern) mit der FZ 50 entstanden)

 

Der Grasfrosch [Rana temporaria] gehört zur Gattung und Familie der Echten Frösche. Sie werden im Schnit 7 - 9 cm gross (max. 11 cm). Die Oberseite kann gelb-, rot- oder dunkelbraun gefärbt sein. Bei manchen Tieren ist diese nur wenig gezeichnet, andere weisen unregelmäßige schwarze Flecken auf, die gelegentlich die Grundfarbe fast verdecken können.

Zur Laichzeit wirken die Männchen manchmal etwas „schwabbelig“,weil sich Lymphflüssigkeit ansammelt und sie können sogar leicht bläulich  erscheinen (aber nicht so intensiv wie Moorfrosch-Männchen).

In Mitteleuropa beginnt die Nacht-Wanderung zu den Laichgewässern Mitte bis Ende März. Ihre Paarungsrufe sind relativ leise und klingen wie ein sanftes Brummen oder Schnurren, sind bei so einer Masse an Fröschen aber nicht zu überhören.... Ich hatte sie zuerst gehört und daraufhin gesucht...

Die Männchen halten am Ufer und im Flachwasser nach den etwas später eintreffenden Weibchen Ausschau. Manche finden auch schon vorher eine Partnerin und lassen sich von ihr zum Laichgewässer tragen, damit ihnen ja kein anderer die Braut wegnimmt... Wink

 

Zur Paarung klammern sich die Männchen an den Weibchen fest, man nennt das Amplexus axilaris: das Männchen steigt so auf den Rücken des Weibchens, dass es dieses hinter den Vorderbeinen umklammert.

Während der Paarungszeit ist der hormongesteuerte Klammerreflex der Männchen so stark ausgeprägt, dass sie oft ungestüm und unselektiv jeden in Form und Größe einigermaßen passend erscheinenden Gegenstand zu umgreifen versuchen. Dabei kommt es immer wieder zu Fehlpaarungen zwischen unterschiedlichen Arten oder sogar mit Objekten wie Treibholz oder toten Fischen (siehe Doku über die Kröten...)

Manchmal enstehen große Knäuel aus mehreren sich gegenseitig umklammernden Fröschen. Dabei kann es durchaus passieren, dass Tiere ertrinken oder ersticken. Insbesondere das Weibchen, das sich meist hilflos irgendwo in der Mitte des „Knotens“ befindet, ist davon betroffen. 

In vegetationsreichen und sonnigen Uferabschnitten findet man manchmal Ansammlungen aus hunderten, selten sogar tausenden Laichklumpen auf mehreren Quadratmetern Fläche. Die Laichballen des Grasfrosches sind besonders groß und bestehen aus etwa 700 bis 4400 (mehrheitlich zwischen 1000 und 2500) Eier. Wenn der Laich aus der Kloake des Weibchens austritt, wird er vom Männchen besamt.
Die Eier sind fast schwarz gefärbt, nur mit einer winzigen Aufhellung am unteren Eipol. Der Eidurchmesser (ohne umgebende Gallerte) beträgt 1,7 bis 2,8 Millimeter. Die Gallerte hat bei „reifem“ Laich 8 bis 10 Millimeter Durchmesser. Nach dem Ablaichen quillt diese auf und die Ballen steigen durch Gasbildung meistens an die Wasseroberfläche. Sie sind nun als große, treibende „Fladen“ gut zu sehen. Die Gallerte hat eine Art Brennglasfunktion und so erwärmen sich die oberen und mittleren Eier schneller als die unten liegenden und die entsprechenden Keimlinge entwickeln sich schneller.

 


Alle Fotos © by SilkeP.

Da ich hier auf dieser Seite alle Fotos aus dem Jahresverlauf einstelle, aber aus Platzgründen auch wieder löschen muss, gibt es jetzt eine eigene Seite, wo besondere Naturjuwelen, wie z.B. Orchideen, Sonntau oder Wildlife Tieraufnahmen eingestellt werden und auch stehen bleiben... schaut einfach mal vorbei.

 

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